Velomobil Ausflüge mit Brigitte und Fritz (Tag 21)

21.Tag

Verdonschlucht (Verdon Gorge/Canyon)

Moustiers > La Palud > Route des Cretes > Castellan

70 km | 1.750HM

Heute stand die Verdonschlucht auf dem Programm. Sie ist die imposanteste Schlucht Europas. Zuerst machten wir einen kleinen Schlenker in den Ort Moustiers, um noch ein Baguette und etwas Verpflegung für unterwegs zu besorgen. Dann ging es gemächlich zum Eingang der Schlucht. Wir wollten die linke Seite flussaufwärts befahren. Diese ist zwar an einigen Stellen erheblich steiler, aber auch um einiges attraktiver. Die meiste Steigung von circa 1300 Höhenmetern ist auf den ersten 35 km zu fahren. Das ist eine starke Ansage für ein Velomobil. Ungefähr 3% auf 100 km. Dafür ist entweder eine gute Übersetzung oder eine Unterstützung durch einen Pedelecmotor sinnvoll, wenn man noch mit Campinggepäck unterwegs ist. In meinem Alpha 7 habe ich 2x11, vorne 34/60 und hinten 11-46. Brigitte fährt 1x12 vorne mit 54 Zähnen und hinten 11-52, plus Bafang Tretlagermotor.

Immer wieder halten wir an, um den Ausblick in die Schlucht genießen. Wie auch viele Auto- und im Motorradfahrer. Da noch keine Hochsaison ist, hält sich der Verkehr aber sehr in Grenzen. Am Anfang überholt uns ein Rennrad Club, die hier mit circa 30 Leuten unterwegs sind.

So klettern wir höher und höher und haben bald das Dörfchen La Palud erreicht. Dort machen wir eine kleine Mittagspause und kommen mit einem Fahrradverleiher ins Gespräch, der sich für unsere Velomobile interessiert. Er schockt uns ein wenig mit der Aussage, dass die Route am Anfang über 8 km 11% Steigung hätte. Und am Ende mit 14-15 % wieder hinunter geht. Das bringt uns auf den Gedanken unser Gepäck hier zu deponieren. Bald haben wir eine Creperie gefunden, die sich bereit erklärt es so lange im hinteren Zimmer aufzubewahren. Dann geht es los. Diese Extraschleife, „Route du Crete“, ist sensationell. Die Ausblicke an den Aussichtspunkten sind unglaublich. Es geht hunderte Meter tief hinab in die Schlucht. Und unten kann man manchmal das schmale türkisfarbene Band der Verdon sehen. Über uns fliegt immer wieder ein Geier. Er scheint neugierig zu sein wegen unserer bunten Velomobil. Denn jedes Mal, wenn ich anhalte, um einen Besichtigungspunkt anzuschauen, dauert es höchstens 1 Minute und der Geier ist wieder da. Manchmal fliegt er in 10-20 m Abstand über oder vor uns daher.

Die Steigung ist mitnichten durchgängig bei 11%, sondern oft geringer. Und auch auf der anderen Seite der Runde, ist es nur manchmal so steil. Trotzdem müssen wir ein paar Mal anhalten, um unsere Bremsen zu kühlen. Die notwendigen Pausen sind ein willkommener Anlass die Gegend und die Aussicht zu geniessen.

Wieder im Ort angekommen, bestellen wir in der Creperie zwei Galette und packen in der Zwischenzeit unser Gepäck wieder ein. Anschließend belohnen wir uns mit dem Essen und zwei Panaché zum abkühlen.

Jetzt müssen wir ein Stückchen bergab rollen, um dann noch einmal einen kleineren Anstieg zu nehmen. Anschließend geht es sehr gemäßigt bis Castellan.