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Milan GT MK7 Velomobil Erfahrungsbericht (Max Weldert)

GESCHICHTEN AUS DER VELOMOBIL-COMMUNITY

Milan GT MK7 Erfahrungsbericht

Autor: Max Weldert

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Der Milan hat mich schon immer wie magisch in seinen Bann gezogen. Als ich 2009 begann, vom eigenen Velomobil zu träumen, bekam ich die elegant anmutende Form des Milans nicht mehr aus meinem Kopf. Leider erlaubte es mir meine finanzielle Situation damals nicht den Kauf eines neuen Velomobils, und es gab noch keinen Gebrauchtmarkt für den Milan. Außerdem schreckten mich Berichte über notwendige Bastelarbeiten und unzureichende Verarbeitungsqualität ab. Doch heute, viele Jahre der Entwicklung und einige Modellstufen später, hat Velomobile World mit dem MK7 ein hochprofessionelles Verarbeitungsniveau erreicht.

 

Vor einigen Jahren hatte ich das Glück, einen Milan SL CAS zu ergattern, das bis heute wohl schnellste Velomobil, das ich je hatte. Leider passte er mir nicht richtig: die Oberschenkel schliffen and en Radkästen und meine Knie stießen an den Deckel. Dennoch konnte ich ihn einige hunderte Kilometer fahren und war begeistert von den Fahreigenschaften. Nie zuvor fuhr ich ein so windstabiles und aerodynamisches Velomobil. Eines Tages sollte es also ein GT werden und dieses Jahr bot sich mir schließlich die einmalige Gelegenheit, einen besonderen Milan GT MK7 über Velomobile Nord zu kaufen.

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Milan GT MK7 von vorne

⬆️ Milan GT MK7 von vorne

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Der GT bietet für mich eine perfekte Passform an den Schultern und zwischen den Radkästen. Ich denke er ist etwas weiter als das DF XL, aber deutlich enger als ein Quest. Über dem Kopf habe ich aufgrund meines kurzen Oberkörpers ausreichend Platz. Allerdings mag der Milan lange Beine und lange Kurbeln nicht besonders. Die maximale Kurbellänge, die ich ohne Anstoßen an die Kniehubbel fahren kann, beträgt 160mm. Im Fußraum hingegen finden meine Schuhe auch mit 170mm Kurbeln gerade genug Platz. Inzwischen hat Velomobile World eine neue Milan Haube mit Motorradvisier und extrahohen Kniehubbeln angekündigt. Diese Haube habe ich bereits bestellt und bin guter Hoffnung, dass ich durch die versprochenen 15mm mehr an den Knien doch noch mit 170mm Kurbeln im Milan GT MK7 Platz finden kann.

 

Leider wurde der Milan zu einer Zeit entwickelt, als noch breitere Q-Faktoren verbaut. Mit den schmalen Kurbeln von heute wird somit der Fußraum nicht optimal ausgenutzt. Daher musste ich mir Pedale mit 4mm breiterer Achse anschaffen und meine Cleats weiter außen positionieren. Ein weiterer kleiner Wehmutstropfen, der aber nur auf Fahrer mit langen Beinen zutrifft, die zugleich lange Kurbeln fahren wollen, ist dass die riesige Öffnung vom Milan noch etwas länger sein könnte. Ich muss den Sitz relativ weit nach hinten und aufrechter stellen, um nicht mit dem Schienbein an der Karosserie zu stoßen. Dies sorgt außerdem dafür, dass ich beim Pedalieren mit den Oberschenkeln gegen den Tiller stoße. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass ich dieses Problem mit einem längeren Lenkstock in den Griff bekomme.

 

An der Stelle möchte ich erwähnen, dass ich mit dem Wunsch nach langen Kurbeln ein besonderer Härtefall bin. Denn im Vergleich zum Bülk, welches ebenfalls von Personen mit 190cm gefahren wird, bietet der Milan GT deutlich mehr Platz.

 

Nun aber zum wichtigen Teil: Wie fährt sich der GT MK7? Gerne möchte ich meine Eindrücke und Erfahrungen aus den ersten 600km teilen. Der Begriff Fahrmaschine trifft es am besten. Das Fahrzeug läuft unheimlich effizient und liegt dabei wie ein Brett auf der Straße. Es fährt wie auf Schienen um die Kurven und lässt sich nicht einmal von entgegenkommenden LKWs aus der Laufruhe bringen. Es ist eine wahre Freude, mit dem Milan dahinzugleiten, und es fällt leicht, sich in einen regelrechten Rausch zu fahren. Insbesondere in der Ebene spielt der Milan seine Stärken voll aus und es lassen sich leicht hohe Geschwindigkeiten erreichen und lange halten. Die Differenz zu seinem kleinen Bruder ist zwar gering, dennoch kommt der GL nicht ganz an die Geschwindigkeit eines SLs heran.

 

Passagen, in denen es bergauf geht, meistert der GT ebenfalls gut. Besonders angenehm ist es, die Haube einfach aufklappen zu können. Die Steifigkeit könnte jedoch verbessert werden. Bei starken Anstiegen oder beim Beschleunigen bemerkt man eine deutliche Verwindung des Tretlagermasts. Ich hoffe, dass ich dies mit einer Mastversteifung, wie sie für den Milan erhältlich ist, entschärfen kann. Besonders begeistert bin ich vom hohen Fahrkomfort, der insbesondere von der bequemen Liegeposition herrührt und der gleichmäßige Gewichtsverteilung über den Rücken. Ebenfalls sehr positiv hervorzuheben ist die hervorragende Sicht auf die Straße. Die Lupine SL AX trägt dazu bei, dass auch Nachtfahrten richtig Spaß machen. Ebenso bereitet die verbaute elektronische 12fach-Schaltung, die sehr präzise und lautlos ihren Dienst verrichtet, viel Freude. Hier hat Sven Kröll hervorragende Einstellarbeit geleistet.

 

Hinsichtlich der Alltagstauglichkeit punktet der Milan mit sehr guter Zugänglichkeit durch die Wartungsklappen und die große Öffnung. Auch für Gepäck findet sich in Kombination mit den Gepäckfächern und der Hutablage absolut ausreichend Platz. Ich kann sogar links und rechts vom Sitz die dreieckige Velomobiltasche platzieren. Ganz so voll wie im Alpha 9 darf man sie jedoch nicht packen. Der Wendekreis ist aus meiner Sicht noch im akzeptablen Rahmen. Hier bin ich jedoch unempfindlich und hatte selbst mit einem DF mit Hosen mit vorausschauender Fahrweise keine Probleme im Alltag. Mein Milan ist tiefer gelegt, sodass er im Alltag häufiger aufsetzt. Dies werde ich weiter beobachten und ihn gegebenenfalls wieder auf die serienmäßige Höhe anpassen.

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Milan GT MK7 in seiner vollen Schönheit

⬆️ Milan GT MK7 in seiner vollen Schönheit

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Optisch kann ich mich gar nicht sattsehen. Für mich gehört der Milan zweifellos zu den schönsten Velomobilen. Die eleganten Kurven und feinen Details, die der Vorbesitzer verbaut hat, wie etwa die in der Haube integrierten Rückspiegel, tragen dazu bei. Aber auch das Innenleben ist besonders. Verbaut ist ein spezieller Ergo-Sitz, den es bei Velomobile Nord zu kaufen gibt. Dieser ist nicht nur steifer als der originale Milan-Sitz, sondern bietet auch mehr Seitenhalt.

 

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein Milan GT MK7 nicht nur sehr gute Effizienz, sondern auch mächtig Fahrspaß bei hoher Alltagstauglichkeit verspricht und sicherlich ein hervorragendes Velomobil für größere oder breitere Fahrer darstellt. Im Velomobilforum sprach neulich ein anderer Milanfahrer von einem „Ausnahmevelomobil“ – dem kann ich mich nur anschließen.

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