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Snoek L Probefahrt: Ein vielversprechendes neues Velomobil

GESCHICHTEN AUS DER VELOMOBIL-COMMUNITY

Snoek L Probefahrt: Ein vielversprechendes neues Velomobil

Eine persönliche Raderfahrung von Max Weldert.

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Am vergangenen Wochenende (Ende Juni 2023) hatte ich endlich die Gelegenheit, das Snoek L von velomobiel.nl in Dronten zu testen. Die Snoek-Velomobile werden zusammen mit anderen Velomobilmodellen in der Fabrik Velomobile World in Rumänien hergestellt. Ich hatte das Modell lange erwartet und seine Entwicklung gespannt verfolgt. Auf der Spezi-Messe konnte ich es zwar bereits live sehen, aber eine Probefahrt war damals nicht möglich, da der Antrieb noch fehlte. Da das kleine Snoek als das wohl schnellste Modell auf dem Markt gilt, war meine Vorfreude auf die Testfahrt besonders groß. Zudem erwartete ich ein ausgereiftes und komfortables Alltagsfahrzeug, wie man es von velomobiel.nl gewohnt ist. Meine Erwartungen waren also hoch.

 

Zu Beginn muss ich erwähnen, dass das Snoek L noch ein Prototyp ist und nicht jeder Punkt auf die endgültige Serienversion zutreffen muss. Als ich in den Räumlichkeiten von velomobiel.nl in Dronten ankam, stand das Snoek L neben Quatrevelos und Quests bereit. Daneben wirkte es zierlich, schmal, tief und sportlich. Theo stellte das Tretlager schnell auf meine Größe ein und montierte die gewünschten Kurbeln. Außerdem tauschte ich die Pedale gegen meine SPD SL Pedale aus. Dank der abnehmbaren Fußpartie, die einen einfachen Zugang zur Technik ermöglicht, ging dies schnell vonstatten. Die Sitzposition konnte ich von Theos Position übernehmen. Derzeit war noch der Quest-Sitz eingebaut, aber in Zukunft wird es einen eigenen Snoek L Sitz geben.

 

⬆️ Foto 1: Theo stellt das Snoek L passend ein

 

Ich schlüpfte in das Snoek L ein und fühlte mich als langjähriger Quest-Fahrer sofort wohl in dem Sitz. Aufgrund der schmalen Bauweise des Fahrzeugs müssen die Schultern leicht eingedreht werden. Nachdem ich jedoch unter den Süllrand gekommen war, hatte ich ausreichend Platz und sogar noch etwas Luft zu den Seitenwänden. Auf der Spezi-Messe hatte ich mich wie eine Presswurst gefühlt und dachte, es wäre zu eng. Die tiefere Sitzeinstellung macht dementsprechend einen signifikanten Unterschied. Obwohl ich die Sitzposition von Theo einnahm, der deutlich größer ist als ich, war der Blick nach vorne sehr gut. Ich muss mich jedoch noch an die Snoek Spiegel gewöhnen. Optisch und aerodynamisch sind sie zwar beeindruckend, aber das Sichtfeld erfordert etwas Umgewöhnung.

 

⬆️ Foto 2: Sicht des Fahrers

 

Dann begann die Testfahrt bei bestem Wetter. Beim Anfahren spürte ich sofort, dass das Fahrzeug vor allem eins wollte: nach vorne. Der Antrieb ist bemerkenswert steif, obwohl Tretlagermast und Schwinge aus Aluminium sind. Jeder Tritt liefert eine direkte Rückmeldung. Auch Kurven lassen sich zügig fahren, obwohl ich noch weit vom Grenzbereich entfernt war. Wer befürchtet, dass es sich um ein reines Rennfahrzeug handelt, liegt meiner Meinung nach falsch. Das Snoek L fühlte sich zumindest auf dieser relativ kurzen Testfahrt trotz harter Federn komfortabel an und eignet sich sicher auch für den Alltag und lange Touren. Außerdem empfand ich es als relativ leise.

 

Ich war auch skeptisch hinsichtlich der Windstabilität bei höheren Geschwindigkeiten, da die kleinen Snoeks oft mit einer Finne auf der Hutze ausgestattet sind. Die befürchtete Instabilität trat jedoch nicht auf und das Velomobil ließ sich immer gut kontrollieren. Leider kann ich keine genauen Angaben zur Geschwindigkeit machen, da der eingebaute Tacho nicht funktionierte und ich nur gelegentlich auf meinem Handy die Geschwindigkeit überprüft habe. Es fühlte sich jedenfalls sehr schnell und leichtgängig an und gehört definitiv zur Kategorie der schnellen Velomobile auf dem Markt. In der Praxis wird sich zeigen, wie es sich im Vergleich zum Milan, Bülk und den Alphas behauptet. Dafür muss jedoch noch die Haube für das Snoek L fertiggestellt werden.

 

⬆️ Foto 3: Snoek L von der Seite

 

Mir war es besonders wichtig, bei der Probefahrt herauszufinden, ob ich mit 170 mm Kurbeln in das Snoek L passe. Ich konnte mich nie mit kürzeren Kurbeln anfreunden, obwohl ich sie bereits mehrfach in verschiedenen Velomobilen wie dem Evo K, Milan SL und Alpha 7 ausprobiert habe. Ich habe mir daher fest vorgenommen, kein Velomobil mehr zu kaufen, in das ich nicht vernünftig mit meiner Wunschkurbellänge passe. Zur Einordnung: Ich bin 188 cm groß, habe eher lange Beine mit einer Schrittlänge von 92 cm, wiege 92 kg und trage Radschuhe der Größe 46. In das DF XL passe ich gerade so mit 170 mm Kurbeln hinein. Mit Sitzmatte - das ist wichtig zu erwähnen, da die Maximalgrößenangaben bei anderen Velomobilen oft ohne Polsterung gelten. Für mich persönlich habe ich jedoch festgestellt, dass ich spätestens nach 100km eine Sitzmatte benötige, egal wie bequem der Sitz ist.

 

Ich hatte die Hoffnung, dass ich mit 170 mm Kurbeln in das Snoek L passen könnte. Für die Probefahrt hatte ich sogar meine SPD SL Dura Ace Pedale mit schmaler Achse und geringer Stack-Höhe mitgebracht, sowie meine Northwave Extreme RR Schuhe. Zum Glück hatten meine Füße mehr als genug Platz, obwohl ich den flachen Wartungsdeckel am Unterboden hatte. Leider passt es jedoch nicht an den Knien. Beim Treten berühren sie deutlich die Karosserie und ich bräuchte so einige Millimeter mehr Platz, um dies zu verhindern. Allert sagte mir später, dass der Sitz möglicherweise noch etwas tiefer eingestellt werden könnte und eine noch dünnere Sitzmatte zusätzlichen Platz schaffen könnte. Um fair zu sein, muss man auch erwähnen, dass ich beispielsweise beim DF XL mehrere Stunden verbracht und einige Anpassungen vorgenommen habe, um die perfekte Sitzposition zu finden. Daher möchte ich nicht ausschließen, dass es mit dem Snoek L funktionieren könnte, aber meiner Einschätzung nach dürfte bei meinen Körpermaßen und Tretstil bei 160 mm Kurbeln Schluss sein, spätestens bei 165 mm. Nun ja, es ist eben ein Snoek L und kein XL. Das merkt man auch an dem Platz zwischen den Radkästen. Da ich mit kurzer Hose gefahren bin, habe ich mehrmals bemerkt, dass es zu Berührungen mit dem Carbon kommt, was auf lange Sicht möglicherweise zu Problemen führen könnte. Ohne etwas nachgemessen zu haben, würde ich vermuten, dass die Radkästen breiter sind als im Bülk, aber minimal enger als im DF XL.

 

⬆️ Foto 4: Snoek L von vorne

 

Als ich zu velomobiel.nl zurückkehrte, stand ein Auto hinter mir, das mir offensichtlich gefolgt war, und der Fahrer sprach auf Niederländisch wütend auf mich ein. Als ich ihm zu verstehen gab, dass er mir sein Anliegen gerne auf Englisch erklären könne, kam Theo herausgerannt und die Diskussion setzte sich fort. Er sagte, dass ich nicht auf der Straße fahren dürfte und dass ich so niedrig sei, dass man mich nicht sehen könne, was zu gefährlich sei. Theo blieb ruhig und erklärte ihm, dass er nicht Autofahren dürfe, wenn er mich nicht sehen könne. Die Situation entspannte sich und ich war froh, dass solche Auseinandersetzungen in Deutschland selten vorkommen, obwohl ich meistens auf der Straße fahre.

 

Ich baute schnell die Standard 155 mm Kurbeln in das Snoek L ein und fuhr in den nächsten Supermarkt, um etwas Verpflegung einzukaufen. Jetzt hatte ich mit den kurzen Kurbeln keinerlei Berührungen mehr und das Fahrzeug fühlte sich ausreichend geräumig an. Insgesamt hat velomobiel.nl hier ein sehr interessantes Velomobil auf die Beine gestellt, das den Velomobilmarkt sicherlich aufmischen wird. Eine Probefahrt lohnt sich auf jeden Fall.

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