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Portrait Eggert Bülk (Teil 2)

Eggert Bülk. Leidenschaft und Genie | Zweiter Teil

Das Portrait eines HPV-Pioniers, Text und Bilder Jens Buckbesch.

SIEHE TEIL 1 HIER

Heute möchte ich den zweiten Teil von Eggerts Portrait schreiben.  Der erste Teil endete mit der Beschreibung des Bülk 2 und seinem Erfolg als Weltrekordfahrzeug über 24 Stunden durch Christian von Ascheberg.

 

Auf Rennen zeigte sich allerdings, dass einspurige Velomobile bei Regen große Nachteile gegenüber den mehrspurigen Velomobilen wie z.B. dem Quest hatten. Es kam zu etlichen Stürzen und vor diesem Hintergrund gelang es mir Ende 2005 Eggert von einem gemeinsamen Velomobilprojekt für ein dreispuriges Fahrzeug zu überzeugen : dem Milan.

 

Dieses Velomobil sollte vorrangig auf speed und maximale Fahreffizienz ausgelegt sein ( das war ja das, was  Eggert antrieb ) und gleichzeitig volle Alltagstauglichkeit , Sicherheit und Komfort bieten ( das sollte aus meiner Sicht zwingend dazu gehören).

 

So starteten Eggert und ich das Milanprojekt und Eggert schuf zunächst das Urpositiv des Milan GT:

 

Erstes Milan-Urpositiv

Von diesem Urpositiv zog ich eine Produktionsform und machte den ersten Abzug.

Eggert erstellte dann Positive für verschiedene Hauben und Lukendeckel, ich konzentrierte mich auf die interne Technik des Fahrzeuges.  

 

Auf der Europameisterschaft 2009 in Leer sprang Daniel Fenn als Fahrer für den Milan GT kurzfristig ein und wurde Gesamtsieger. 

 

Aus dem Milan GT leitete Eggert 2008/9 den Milan SL ab, mit dem Christian von Ascheberg 2010 einen neuen 24h und 12 h-Weltrekord fuhr (s. Tab.).

 

Als ultraschnelles Velomobil mit sehr hoher Alltagstauglichkeit traf der Milan den Nerv vieler sportlicher Radfahrer und es gab viele Anfragen nach einem Exemplar.

 

Um das Milanprojekt zu kommerzialisieren, brachte ich den Milan 2009  ins Räderwerk Hannover ein und baute dort die Velomobilabteilung für den Verkauf und die Weiterentwicklung des Milan auf.  Mein Schwerpunkt bis zum Verlassen des Räderwerkes in 2020  war die Weiterentwicklung des Milan zu mehr Alltagstauglichkeit und Leichtbau.

 

So konnte ich dazu beitragen, dass Eggerts Milanvelomobile Verbreitung erlangten und sein geniales Velomobil-Design heute auf fast allen Kontinenten der Erde Freunde und Nutzer  gefunden hat.

 

Moderner Milan SL

Im Jahre 2013 baute Eggert den ersten 2-Sitzer auf der Grundlage des Milan GT: Mit dem Milan 4.2 fuhr er 2016 selbst einen Weltrekord.

 

Milan 4.2

Auch heute noch ist Eggert aktiv und konstruiert am Computer. Sein letztes Projekt war der Entwurf eines Nur-Flüglers als Großraumflugzeug:

 

Eggerts aktuelles Projekt: Der Nurflügler

Wen eine detaillierte Beschreibung der Entwicklung des Milan interessiert, kann dies unter: https://www.miwik.de/?p=5603 im Internet finden. Zur Entwicklung des Milan 4.2 findet man unter: https://www.miwik.de/?p=5953 reiches Material.

 

Man kann sagen, dass Eggerts Leidenschaft für Aerodynamik und Konstruktion im Milan-Projekt seinen Höhepunkt und auch eine angemessene Verbreitung gefunden hat. Gleichwohl hat Eggert dabei nie ein kommerzielles Interesse verfolgt und auch nicht kommerziell davon profitiert. Es ging ihm immer nur um die Sache selbst und die Freude an den Ergebnissen! Als HPV-Mitglied der ersten Stunde hat sich Eggert Bülk immer auch für den Verein engagiert und viele Artikel in deren Zeitschriften veröffentlicht.

 

Auf diesem Foto sehen wir die typische Bülksche Formensprache bei verschiedenen Exponaten seines Schaffens der letzen 20 Jahre: von links: Milan SL, Milan GT, Milan 4.2, Bülk2 und Dreirad

 

Bülk-Familie

Die Formensprache erreicht mit dem Milan SL und GT (ganz links) ihren Höhepunkt

Insbesondere auf dem Milan SL sind viele Weltrekorde gefahren worden und damit bekommt  das Lebenswerk  Eggert Bülks  eine angemessene Würdigung. 

 

Denn dafür hat Eggert Bülk  gelebt: die Konstruktion von muskelkraftbetriebenen Rekordmaschinen , und das tat er erfolgreich wie kaum ein anderer: mit Leidenschaft und Genie !

 

Hier sehen wir die Weltrekorde aufgelistet, die auf den Bülk-und Milanvelomobilen gefahren wurden:

Klicken Sie auf das Bild, um es in voller Größe zu sehen / zum Zoomen

Und wie ging es weiter?  

 

Die Milan-Velomobile wurden über die Jahre 2009 bis 2021 stetig weiterentwickelt. Im Jahr 2021 wurde die aktuelle Version , der Sl und Gt MK7 auf den Markt gebracht und hat  viele Kunden und Anhänger gefunden.

 

Im Jahr 2021 starteten Eggert und ich ein neues Velomobil-Projekt: das Bülk MK1 

 

Gab es denn noch etwas zu verbessern am Milan MK7?

 

Das neue Velomobil Bülk MK1 versteht sich nicht Fortsetzung des Milan-Projektes sondern startet ein neues Konzept. 

 

Obwohl es aerodynamisch und konzeptionell auf den Features des Milan aufbaut, sollten einige Aspekte neu bewertet und eingebracht werden. 

 

Hier ein Foto aus der Entwicklungsarbeit:

Alltagstauglichkeit, Sicherheit und einfache Anpassbarkeit an verschiedene, auch sehr große Fahrergrößen standen dabei im Vordergrund. 

 

Weiterentwicklungen bei der Antriebseffizienz und Kompaktheit standen ebenfalls auf der Agenda dieses neuen Projektes.

 

Mittlerweise ist das Bülk MK1 erfolgreich im Markt eingeführt worden und es gibt sogar einen ersten Weltrekord auf diesem Fahrzeug: 2022 fuhr Holger Seidel den neuen Rekord bei der Deutschland-Süd-Nordquerung. Alle Details finden Sie HIER.

Ausführliche Informationen zur „Philosophie“ des Bülk MK1 finden sie hier: Die Philosophie des Bülk MK1 >>>

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